Funk Überwachungskamera: Funktion, Installation und Speicherung
19.11.2023Überwachungskameras sind heutzutage allgegenwärtig. Nicht nur im privaten aber auch im gewerblichen Bereich. Ob Kleinbetrieb oder große Produktionsstätten. Der Schutz vor unbefugtem Zutritt ist unabdinglich. Bei der großen Vielfalt der Modelle und Hersteller verschiedenster Kameratechnik kann man sich schnell verirren. Wir verdeutlichen in diesem Ratgeber die Besonderheiten der Funk Überwachungskamera und bringen somit Licht ins Dunkel.
Das Wichtigste in Kürze
- Wenn keine Stromversorgung nötig ist bietet die Funk Überwachungskamera eine eine alternative Lösung.
- Die Funk Überwachungskamera sollte keineswegs im Außenbereich eingesetzt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen kann es durchaus möglich sein.
- Mit Verbindungsabbrüchen ist bei einer Funk Überwachungskamera zu rechnen.
So gehen Sie vor:
- Erkundigen Sie sich in unserem Ratgeber über die verschiedenen Modelle und holen Sie die Expertise von Fachhändlern zur Entscheidungsfindung ein.
- Entscheiden Sie sich für einen Ort der Montage an Ihrem Objekt.
- Vergewissern Sie sich, dass keine Störfaktoren die Übertragung beeinträchtigen können.
Inhalte des Ratgebers Funk Überwachungskamera
01. Funk Überwachungskamera
02. Wie funktionieren Funk Überwachungskameras?
03. Die Installation
04. Funk Überwachungskamera funktioniert nicht: Daran kann es liegen
05. Speicherung von Bildmaterial
06. Für wen ist eine Funk Überwachungskamera geeignet?
06. Worauf Sie vor dem Kauf achten sollten
06. Nachteile einer Funk Überwachungskamera?
Funk Überwachungskamera
Was ist eine Funk Überwachungskamera? Worin liegt der Unterschied zu vergleichbaren Produkten wie WLAN oder verkabelten Überwachungskameras? Dies sind einige von vielen Fragen, die Sie sich vermutlich gestellt haben und Sie auf diesen Ratgeber geführt haben. Die Funk Überwachungskamera bietet durch ihre hohe Flexibilität Lösungen für jeden Bereich. Sei es die Überwachung des Babyzimmers, des Haustieres oder das kleine Ladengeschäft, das Sie in Ihrer Abwesenheit im Blick behalten möchten. Aber auch größere Produktionsstätten können von einer solchen Variante profitieren. Im Folgenden gehen wir auf die Vorzüge aber auch Nachteile einer Funk Überwachungskamera ein und geben eine Handlungsempfehlung ab.
Wie funktionieren Funk Überwachungskameras?
Ganz grundsätzlich benötigt eine Funk Überwachungskamera einen Stromanschluss. In wenigen Fällen wird diese auch werkseitig mit einem Akku angebot/alarmanlage-privatn. Funk Kameras mit Akku heben die Flexibilität solcher Kameras auch noch einmal hervor. Allerdings bietet die kabelgebundene Variante den Vorteil einer stabilen und Verbindung. Es ist also von einer durchgehenden Stromverbindung auszugehen. Der Nachteil der kabelgebunden Variante ist jedoch die Einschränkung bei der Platzierung und Montage der Kamera, da dies den Handlungsspielraum einschränkt.
Ob nun kabelgebunden oder kabellos – jedes Modell muss über ein Empfangsgerät verfügen welches die aufgezeichneten Bilder mittels Funksignal empfängt und sichert. Bevor dies jedoch passiert muss es vorher einen Auslöser gegeben haben. Bewegungsmelder beispielsweise geben das Signal zur Aufzeichnung, wenn sich in unmittelbarer Entfernung ein Mensch befindet. Fehlalarme durch Tiere zum Beispiel sind selten zu vermeiden. Dennoch ist es überaus ratsam auf die Unterstützung von Bewegungsmeldern zu setzen. Um einen Fehlalarm vom Ernstfall unterscheiden zu können bieten die meisten Hersteller werkseitig eine App an, die oft Bestandteil des Lieferumfangs ist. Darüber erhalten Sie dann eine Benachrichtigung auf Ihr Smartphone oder Tablet mit einem Ausschnitt der Aufnahmen. Dies geschieht vereinzelt auch per Email.
Die Installation
Auch wenn grundsätzlich von der Selbstinstallation abzuraten ist gestaltet sich die Installation der Funk Überwachungskamera nicht sonderlich schwierig. Eine intakte Internetverbindung muss gewährleistet sein, um die Funk Überwachungskamera installieren und konfigurieren zu können.
Die Funk Überwachungskamera muss zunächst an das Stromnetz angeschlossen werden, um in Betrieb genommen zu werden. Dabei greift man zu auf das Stromnetz zurück. Des Weiteren wird per LAN-Kabel die Internetverbindung zwischen Funk Überwachungskamera und Router hergestellt. Die Verbindung mithilfe des LAN-Kabels ermöglicht den Zugriff auf die Kameraeinstellungen. Machen Sie sich keine Sorgen bezüglich der Länge des Kabels. Dieses dient hier lediglich zur Installation.
Der nächste Schritt beschreibt die Konfiguration. Für die Übertragung von Livebildern direkt auf Ihren PC oder Laptop ist es erforderlich, dass Router und Kamera sich ein Subnetz teilen. Ist in der Kamera von Werk aus DHCP (Dynamic Host Configuration Protocol) aktiviert, teilt der Server (=Router) dieser eine dynamische IP-Adresse zu. Diese wird Teil des Subnetzes. In der Übersicht des Routermenüs sollten Sie nun die Adresse finden. Durch die Eingabe der IP-Adresse im Webbrowser gelangen Sie auf die Website, wo Sie gebeten werden Admin und Passwort einzutragen. Wir empfehlen Ihnen das generierte Passwort zu personalisieren.
Für den Fall, dass DHCP nicht werkseitig installiert ist muss dies manuell geschehen. Dazu folgen Sie den Anweisungen des Herstellers, da die Anwendung von Anbieter zu Anbieter variieren kann.
Im Anschluss des Prozesses scannt die Software nach Kameras. Aus der Liste wählt man dann den Eintrag mit den richtigen Netzwerk Parametern aus.
Funk Überwachungskamera funktioniert nicht: Daran kann es liegen
Nun da Sie den Instruktionen der Gebrauchsanweisung gefolgt sind müssen Sie trotzdem feststellen, dass die Inbetriebnahme nicht möglich ist. Kein Grund zur Traurigkeit: im Folgenden erläutern wir Ihnen die häufigsten Fehler, die bei der Installation auftreten können.
- Entfernung – Stellen Sie sicher, dass die Entfernung zwischen Router und Kamera nicht zu groß ist. Um die Reichweite des Signals zu erhöhen sollten Sie Router und Kamera annähern.
- Netzwerke – Oft senden fremde Netzwerke auf demselben Kanal bzw. derselben Frequenz. Achten Sie auf den korrekten Frequenzbereich, wenn Sie in Erwägung ziehen diesen anzupassen. Mehr Informationen dazu entnehmen Sie ganz einfach Ihrer Gebrauchsanweisung.
- Restart – Nahezu alle Kameras verfügen über einen kleinen Button. Wenn Sie diesen ca. 10-20 Sekunden (Abweichungen je nach Anbieter möglich) gedrückt halten erzwingen Sie einen Neustart.
Wenn Sie nun unserer Hilfestellung gefolgt sind und keine Änderung resultiert, dann deaktivieren Sie die Verschlüsselung. Ist auch danach keine Besserung zu vernehmen, dann liegt der Fehler vermutlich bei der Kryptologie oder der Passphrase. Dann hilft nur noch das Zurücksetzen auf Werkseinstellungen. Bedenken Sie, dass dabei alle bisherigen Benutzereinstellungen und Daten verloren gehen endgültig gelöscht werden.
Speicherung von Bildmaterial
Die Speicherung der Daten ist wichtig, da einem der gesamte Aufwand des Erwerbs und der Installation der Funk Überwachungskamera nichts bringt, wenn es keine adäquate Lösung zur Speicherung gibt. Abgesehen des Ärgernisses wäre es auch eine sehr kostspielige Angelegenheit. Im Folgenden finden Sie die Möglichkeiten der Speicherung:
- Smartphone oder Tablet – Dies ist die erste Alternative auf die man üblicherweise zurückgreift. Der Vorteil: Der Zugriff auf die Daten kann jederzeit erfolgen. Allerdings wird der Speicherplatz auf Dauer strapaziert.
- Speicherkarte – Der Speicher einer SD-Karte ist unproblematisch. Denn sollte der Speicher einmal voll sein, kann man die Daten einfach exportieren auf eine externe Festplatte beispielsweise. Dennoch birgt auch diese Variante Nachteile. Sollte die Kamera gestohlen werden und Teil des Diebesgutes sein, sind somit auch die Bildaufnahmen futsch.
- Cloud – Die Cloud-Speicherung macht die Nachteile der beiden Varianten zuvor wieder zunichte. Die Daten sind vor Diebstahl gesichert. Oftmals sind Daten End-to-End gesichert und bedürfen einer Zwei-Faktor-Authentifizierung zur Einsicht und im Normalfall ohnehin Passwort gesichert. Hier verbergen sich allerdings auch hohe Kosten. Für den Internet Speicherplatz sammeln sich bis zu ca. 700,- Euro pro Jahr an. Es gibt aber Anbieter, die auch einen kostenlosen Cloud-Service anbieten. Dann wird das Bildmaterial über 12 Monate kostenfrei gesichert.
Wir empfehlen bei der Speicherung der Daten auf mehr als nur eine Variante zurückzugreifen. Die gemischte Sicherungsvariante erweist sich als am zuverlässigsten.
Für wen ist eine Funk Überwachungskamera geeignet?
Wenn Sie beispielsweise Tankstellenbetreiber oder Besitzer eines kleinen Ladengeschäftes sind ist diese Variante der Überwachung besonders geeignet. Die Installation ist weniger aufwendig als bei anderen Überwachungssystemen. Zudem ist eine solche Funk Überwachungskamera äußerst unauffällig und flexibel einsetzbar. Aber auch Zuhause ist diese Variante vorteilhaft. Gerade wenn man sich die Neuverlegung von Kabeln ersparen möchte.
Besonders im Falle der Abwesenheit ist sich auf diese Kamera zu verlassen. Wenn Sie dann verfolgen möchten was geschieht, wenn Sie nicht Zuhause sind oder nach Ladenschluss Ihr Geschäft verlassen.
Von einer Verwendung der Funk Überwachungskamera im Außenbereich ist ganzheitlich abzuraten. Herkömmliche Alternativen bringen diese Funktion nicht mit sich. Lesen Sie dazu auch unseren Ratgeber zum Thema Überwachungskamera außen. Dort schildern wir die Schutzklassen, Vorkehrungen und Maßnahmen, die ergriffen werden müssen für die Nutzung einer Überwachungskamera im Außenbereich.
Worauf Sie vor dem Kauf achten sollten
Bevor Sie sich für ein bestimmtes Modell entscheiden sollten Sie einige Parameter berücksichtigen. Unter anderem ist es wichtig wo Sie Ihre Überwachungskamera montieren möchten. Denn nicht nur die Reichweite ist entscheidend, sondern auch diverse Faktoren, die die Übertragung des Empfanges, wenn auch ungewollt, stören können. Wir haben einige Störfaktoren im Folgenden dargestellt:
- Wände – Bei überdurchschnittlich dicken aber auch sehr dünnen, dicht verbauten Wänden ist die Wahrscheinlichkeit hoch, das Übertragungssignal zu stören oder zu verhindern.
- Bäume und Büsche – Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht abtrünnig klingen mag sind Bäume mit dichten Baumkronen oder auch gut bewachsene Büsche echte Störenfriede.
- Metalltüren – Metalltüren sind häufig bei Garagentoren oder auch in Produktionsstätten zu erwarten. Vergewissern Sie sich im Vorfeld, ob diese eventuelle Signale verpuffen lassen.
- Fenster mit Edelgasfüllung – Auch dieser Punkt ist von Bedeutung. Denn besonders in Neubauten werden Edelgasfüllungen verwendet, um die Wärmedämmung und den Schallschutz zu optimieren. Sie leiten die Wärme schlechter und lassen auch Schallwellen nicht durch.
- Konkurrenzsignale – Hierbei ist die Frequenz ausschlaggebend. Viele Haushaltsprodukte wie Mikrowellen oder Festnetzanschlüsse, die auf derselben Frequenz senden, würden die Übertragung zwischen Funk Überwachungskamera und Empfangsstation egalisieren.
Sind diese Punkte erst einmal abgedeckt und berücksichtigt ist die Frage der Reichweite weiterhin zu klären. Die Reichweite einer Funk Überwachungskamera ist proportional zum Anschaffungspreis. Erschwingliche Einstiegsmodelle sind bereits mit einer Reichweite von bis zu 150 Metern erhältlich. Sollten Sie eine höhere Reichweite benötigen, müssen Sie wie bereits erwähnt mit höheren Kosten rechnen. Bei einer störungsfreien Ausrichtung aber ist bei einer Reichweite zwischen 30 – 80 Metern ein Haus sehr gut zu sichern.
Des Weiteren sollte man sich Gedanken über die Aufzeichnung von Audiosignalen machen. Ist dies gewünscht so schlägt sich das auch im Preis nieder. Wenn dann noch Infrarot-LED’s benötigt werden, um zusätzliche Beleuchtung zu ersparen, steigen die Kosten erneut.
Wenn Sie nun einige Modelle im engeren Entscheidungskreis haben stellen Sie sicher fest, dass Sie auch die dazugehörigen Empfänger benötigen. Diese müssen fast immer von ein und demselben Hersteller sein. Denn Datenschutz ist in der heutigen Zeit ein Alltagsbegriff geworden und darf auch in diesem Zusammenhang nicht außer Acht gelassen werden. Demnach ist eine verschlüsselte Verbindung zwischen Empfangsgerät und Funk Überwachungskamera essentiell, um den Schutz vor Dritten zu gewährleisten und eventueller Cyberkriminalität zuvorzukommen. Schließlich ist neben dem physischen Schutz auch der digitale nicht zu vernachlässigen.
Nachteile einer Funk Überwachungskamera
Die Nachteile einer Funk Überwachungskamera sind nicht willkürlich. Denn wie auch die Internetverbindung daheim oder im Büro mal ins Stocken geriet verhält es sich mit der Aufrechterhaltung der Übertragung zwischen Überwachungskamera und Empfangsstation ähnlich.
Sind Sie jedoch in einem professionellen Umfeld, wo eine hohe Sicherheitsstufe vorausgesetzt wird und es zu jedem Zeitpunkt gilt die Überwachung zu gewährleisten sollten Sie vielleicht kabelgebundene Alternativen in Betracht ziehen. Diese sind, einmal angeschlossen und installiert, oftmals auch ohne Stromversorgung, bei Kameras mit Solarpanelen beispielsweise, durchgängig aktiv und leisten zuverlässige Arbeit. Sollten diese Kriterien unkritisch sein, so haben Sie keine weiteren Nachteile zu befürchten.